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Radon – Die stille Gefahr aus dem Boden! (Text- & Bildquelle www.manager-magazin.de)

Radioaktives Radon-Gas ist hierzulande Jahr für Jahr für beinahe 2000 Lungenkrebstote verantwortlich – das Gas ist gefährlicher als Passivrauchen. In bestimmten Regionen Deutschlands sind Eigenheimbesitzer und Erdgeschossbewohner besonders gefährdet. Dabei könnten sie sich leicht schützen.

Hamburg – Es hat keinen Geruch, es hat keine Farbe, es lässt sich nicht schmecken – und es ist tödlich: Radon, ein radioaktives Edelgas, das beim Zerfall von Radium im Erdinneren freigesetzt wird. Es trifft die Menschen dort, wo sie sich am sichersten fühlen: in den eigenen vier Wänden.

Jahr für Jahr sterben durch Radon rund 1900 Menschen in Deutschland durch Lungenkrebs, haben Forscher des Bundesamtes für Strahlenschutz (BFS) ermittelt. „Diese Zahl übersteigt die geschätzte Zahl der durch ,Passivrauchen‘ bedingten Lungenkrebserkrankungen von circa 260 Fällen pro Jahr bei weitem und macht deutlich, dass Radon nach dem Zigarettenrauchen die zweitwichtigste Ursache für Lungenkrebserkrankungen in der beruflich nicht exponierten Allgemeinbevölkerung ist“, warnen Wissenschaftler der Universität Erlangen in einer Studie.
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Das Gas ist so gefährlich, weil seine radioaktiven Isotope nur eine kurze Halbwertszeit von maximal 3,8 Tagen haben. Durch den rapiden Zerfall werden Alphastrahlen freigesetzt, die nach dem Einatmen im empfindlichen Gewebe von Bronchien und Lungen Tumore wuchern lassen. „Das Edelgas bildet damit den größten umweltbedingten Risikofaktor für Bronchial- und Lungenkarzinome“, sagt der Radon-Spezialist Hartmuth Brunzel.

Der Bausachverständige und Leiter des Dresdner Büros des Verbands Privater Bauherren (VPB) hat immer wieder mit dem Gas zu tun. Denn die sächsische Landeshauptstadt sowie das nahe Erzgebirge zählen mit zu jenen Regionen, in denen besonders viel Radon aus dem Erdreich aufsteigt (siehe Grafik). Darunter finden sich aber auch das Alpenvorland inklusive der Millionen-Metropole München, die Region zwischen Mainz und Trier, Teile von Hessen, Niedersachsen, Nordrhein-Westfalen, von Rheinland-Pfalz und dem Saarland. Selbst im hohen Norden strömt entlang der schleswig-holsteinischen Ostseeküste übermäßig viel Radon aus dem Boden.

Kritische Punkte im Keller

Allerdings könnten die meisten Krebserkrankungen durch das Edelgas verhindert werden – wenn Menschen in den betroffenen Regionen ihre Häuser abdichten würden. „An der freien Luft verflüchtigt sich Radon sehr schnell, so dass hier keine Gefahr droht“, sagt BFS-Sprecherin Anja Lutz. Anders sieht es in geschlossenen Räumen aus. Die Wissenschaftler des Strahlenschutzamtes gehen davon aus, dass eine Gesundheitsgefährdung ab einer Belastung von 100 Becquerel pro Kubikmeter Raumluft gegeben ist. „Wird dieser Wert erreicht oder überschritten, sollten Maßnahmen ergriffen werden“, sagt Lutz.

 

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